Ralf Chronist und GK Wart

Bericht zur BWF 2007, von Ralf Hallmann
Chronist und GK Wart

Graubünden nach Tessin ..wenn es schwierig wird, seid ihr falsch.....

Vorbereitung und Vorfreude....

Nicht ganz standesgemäß fand das diesjährige BWF Nach- und Vortreffen im Restaurant "Austria" statt. Eingedenk schmerzvoller Erfahrungen im Vorjahr wurde der Getränkekonsum arg eingeschränkt, für das gute Gewissen gab es sogar österreichisches Biobier (wobei ich hier jetzt nicht auf die Transport-Problematik im Hinblick auf die CO²-Bilanz eingehen will).

Schon hier kristallisierte sich die bislang größte Teilnehmerschar einer BWF heraus. Für das kleine Jubiläum - es wird immerhin die 5. BWF - völlig angemessen.

Anreise - eingespieltes Teamwork

Ursprünglich hatte der GO eine rd. 5-tägige Gletscherwanderung ins Gespräch gebracht, allerdings kamen da doch dem einen oder anderen Bedenken. Zudem wäre hierbei die Terminfindung nicht einfach gewesen. Zuletzt wurde es dann wieder eine 3-tägige Wanderung, allerdings, soviel darf ich schon vorausschicken, eine der bislang landschaftlich schönsten. Eine weitere Neuerung war die Wahl der diesjährigen Verkehrsmittel: die Berlin-Brandenburgische Fraktion startete mit der S-Bahn (nun, ja, es war eine umgebaute Bier- und Curry-Wurststation am künftigen Weltdrehkreuz Berlin Schönefeld), um dann mit ausgestreckten Ellenbogen den Easy-Jetter nach Basel zu entern. Hassan und Thorsten bestiegen zu diesem Zeitpunkt im fernen Hessenland den ICE. In Basel war als Zusammenkunft der Hauptbahnhof erkoren, es war dann - wie nicht anders zu erwarten - eine kleine Kneipe namens "Haltestelle" in einer ruhigen Nebenstrasse des Bahnhofs. Das lokale Biobier bewirkte einen sofortigen Umstieg auf herkömmliche Industriegebinde - zur Not auch aus der 0,5 l Dose von diversen Bahnhofskiosken auf der Strecke nach Göschenen.

Nachtquartier in Göschenen

Früher als üblich erreichten wir das Basislager in Göschenen, nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt. Die Zimmeraufteilung verlief geordnet, die Essen- und Getränkebestellung dann leicht chaotisch, obwohl es ja an sich nicht sonderlich schwierig ist, 11 x Schnitzel, 1 x Sonstiges und dann immer 12 x Bier zu bringen. Das kann man sich doch merken..........Der 12-fach doppelt eingeschenkte Obstbrand zermarterte allerdings unsere Schädel und ließ uns in unruhigen -viertelstündlich vom heiligen Kirchenlärm unterbrochenen - Schlaf fallen...

Tag 1: Göschenen über Rheinquelle zur Maighelshütte

Der Morgen danach. Ein kräftigendes Frühstück, eine erheblich erleichterte GK und ab zum Bahnhof, ab hier galt der strenge Terminplan unseres GO's. Kurze Fahrt nach Andermatt und Umsteigen in die Bergbahn nach Oberalppass. Dieser kernige Aufstieg, teils unter zu Hilfenahme des Zahnradantriebs, ist der erste Teil der weltberühmten Strecke des Glacier-Express'. Jedenfalls auch für den Nur-Bahntouristen eine fantastische Strecke. Für uns war aber nach gut einer halben Stunde Schluss, in knapp 2000m Höhe begann an der Haltestelle Oberalppass die 5. BWF.

Zunächst waren die Hinweisschilder nicht sehr hilfreich, den richtigen Weg zu finden. Nach einem Blick auf die Wanderkarte und einem netten Zuruf einer erfahrenen Wanderin, fanden wir schließlich den Einstieg und folgten zunächst dem Strassenverlauf und gaben zu allem Überfluss auch noch gute 100 Höhenmeter ab. Dann aber entfernten wir uns von der Strasse und gewannen an Höhe. Wie immer war das Wetter auf unserer Seite, das macht der GO übrigens jedes Jahr wieder hervorragend.

Der Streckenplan des GO sah vor, dass alle zusammen bis hinauf zur Badushütte wandern um dort eine - je nach Kondition - kurze oder längere Brotzeit einzunehmen. Die Fitteren unter uns sollten dann den Abstecher auf den Gipfel des Pazolastocks (2740m) unternehmen, die anderen sollten bei der Hütte warten, um dann gemeinsam zu unserem Tagesziel hinabzusteigen. Leider mussten wir aber auf einer letzten Weggabelung an dem Mast mit den Wanderschildern erkennen, dass die Badushütte erst am folgenden Tag für die Saison öffnen wird. Lobo, Thomas und der Chronist nahmen daher dankend das Gebot des Tages an, keine sinnlosen Höhenmeter auf unbewirtschaftete Hütten zu verschwenden. Wir trennten uns sodann und marschierten hinab zum Lai da Tuma, auch bekannt als Rheinquelle in 2345m. Dann folgten wir dem Quell und gelangten bis auf den Hauptschotterweg hinab (rd. 2000m) und mussten erneut bergan zur Maighelshütte wandern. Dies war nach rd. einer weiteren Stunde geschafft und wir nahmen Platz auf der windigen Terrasse, dankend ein erstes Elektrolyth-Getränk zu uns und über die billigen aber höchst effizienten Tchibo-Walkie-Talkies Kontakt zu unseren Gipfelstürmern auf.

Die Gesprächsverbindung war hervorragend, nur durch zunächst unerklärliches Platschen gestört.

Hassan im Schnee

Wie sich später herausstellt sprang Novize Wolfgang übermütig in den kristallklaren Rheinquell und sorgte hoffentlich nicht 500km weiter beim Brennpunkt Ludwigshafen (BASF) für das alljährliche Fischsterben.

Die Kameraden zeigten sich überaus skeptisch bezüglich der am nächsten Tag planmäßig öffnenden Hütte. Sie sähe aus, als wäre sie für alle Ewigkeit, mindestens aber noch 14 Tage verrammelt und verschlossen.

Obwohl sich Thomas, Lobo und Ralf ordentlich als ‚Gruppe Pirscher - 11 Teilnehmer' angemeldet hatten, kam es Stunden später in launiger Hüttenatmosphäre beinahe zum Eklat. Obwohl uns versichert wurde, das ‚ihr 13' die einzigen Nachtgäste wären und wir auch schon vorsorglich 2 Schlafräume bezogen hatten, musste die freundlichen Wirtstochter (kann man so sagen, oder?) einräumen, dass nun für 11 gekocht wurde und die anderen 13 soeben eingetroffen wären. Sie begann charmant verlegen, ‚ wir haben da ein Problem....', was von Lobo ebenso charmant mit einem ‚ das ist tatsächlich ein Problem, da wir allein ja schon für 20 essen würden' beantwortet wurde. Während Olli derweil nach einer Steckdose für den Akku der Digitalkamera suchte, mit der erstmalig eine BWF auch in bewegenden bewegten Bildern festgehalten wurde, rumorte die Küche für ein gutes Stündchen mit weiteren Großküchentöpfen. Gegen 18.30 h stand das Ergebnis für insgesamt 24 Nachtgäste auf dem Tisch. Entspannt gönnten sich beide Gruppen das eine oder andere frisch Gezapfte

Gruppe Pirscher vertiefte sich noch in der ausliegenden Hüttenlektüre, Schwerpunkt Berg- und Skiunfälle, insbesondere unter Nichtverwendung mitgenommener Lawinenwarngeräte. Auch die strafrechtliche Aufarbeitung eines besonders tragischen Falles interessierte nicht nur unseren Scharfrichter Tobi. Anschließend nahmen wir dankbar die großzügige Raumaufteilung an und schlummerten bis zum nächsten strahlenden Morgen in unseren XXL-Quartieren.

Tag 2: Maighelshütte über Bornengopass zur Cadlimohütte

Hassan und Thorsten rumpelten schon früh herum, denn sie wollten vor der Tagesetappe noch den letzten Aufstieg des Vortages von GO Andreas und seinen treuesten Gefolgsleuten nachholen. Diese Art Nibelungentreue wurde von Thomas, Lobo und mir nicht geteilt. Nach dem reichhaltigen Frühstück setzten wir zur gemütlichen Taldurchwanderung an. Nachdem uns die Infotafeln in der Hütte auf die Wiederansiedelung des Bartgeiers aufmerksam machten, suchten wir den Himmel nach diesen Riesenvögeln ab. Allerdings versuchten wir auch die Schweizer Luftwaffe im Auge zu behalten, nachdem uns durch entsprechende Funde bewusst wurde, dass das Tal zeitweilig als Bombodrom genutzt wird. Bartgeier und Jagdbomber erspähten wir nicht, über den majestätisch kreisenden Steinadler haben wir uns aber auch gefreut

Plötzlich löste sich die Gruppe Pirscher schwatzend und gutgelaunt in diverse Kleinstgruppen auf, hier mal guckend, da mal dem glucksenden Bergquell folgend. Kamerad Reich ward mit einem Mal verschwunden. Durch Sichtkontakt bemerkten die diversen Teile, dass sich der GO höchstpersönlich zurück begab, um nach der Ursache zu forschen. Aber Wolfgang wollte nur mal langsam auf Hassan und Thorsten warten, sich der überwältigenden Natur hingeben und hatte sich nichts Böses dabei gedacht. Der GO trieb anschließend alle Kleinstgruppen wieder zusammen, grummelte noch was von Gruppendynamik und schon marschierte die gesamte Marhalla geschlossen über ein archaisches Stein- und Geröllfeld um alsbald ein großes Schneefeld zu queren, um den Aufstieg zum Bornengopass zu bewältigen. Ein paar Klettermeter lagen noch vor uns, dann konnten wir geschützt im Fels auf der Passhöhe in rd. 2650m unsere Mittagsrast einlegen. Hier warteten wir auch auf Hassan und Thorsten, die nach der Nachbezwingung des Hausberges zügig aufschlossen.

Die Cadlimohütte lag lediglich knapp 100 Höhenmeter unterhalb der Scharte, allerdings stellte sich dem Betrachter am Rande der Scharte das nackte Grauen ein. Unterhalb des Grades lag nur ein ausgedehntes Schneefeld, nahezu senkrecht nach unten. Von einer Hütte war auch mit guten Augen oder verstärkt durch Ferngläser nichts zu erkennen.

Hassan im Schnee

Der einzige Weg führte am Ende des Schneefeldes - also gut 300 m unter uns - leicht abfallend an einem Geröllhang entlang.

Nur nicht den Halt verlieren! Langsam querten wir das steile Schneefeld auf dem Weg hinunter zum Geröllpfad. Konzentriert folgte ein Wandersmann dem anderen, keiner ging verloren. Nach einer Weile, immer dem steilen Geröllfeld folgend erspähten wir auf einer gegenüberliegenden Wiese einige Steinböcke, die sich das Spektakel unseres Abstieges in Ruhe ansahen. Wie wir später erfuhren, handelte es sich hierbei um Nachfahren ehemaliger italienischer Steinböcke, die vor einigen Jahrzehnten von - den in Deutschland als eher bieder beschriebenen - Schweizern entführt wurden. Bis wir allerdings diese und noch weitere höchst amüsante Anekdoten zu Gehör bekamen, sollten noch einige Flüche durch die stille Bergwelt hallen.

Es kam nämlich, wie es kommen musste. 100 m hinab = 500 m hinab und 400 m am Fels klebend wieder hinauf...... hier wurden die wackeren - nach hinten sichernden Kameraden Thomas und Ralf, der Chronist, lediglich noch vom GO persönlich begleitet. Der Rest entschwand, wenngleich Lobo noch im Blickfeld verblieb, den Felsen hinauf. Irgendwie waren die letzten Meter wie immer die schwersten. Umso mehr, als man als Nachzügler die bereits Angekommenen auf der Terrasse mit kühlem Bier winken sehen konnte. Geschafft!

Nach und nach entfiel die Spannung, Getränke, Snacks, Suppen wurden gereicht, einzelne Kameraden hatten weitere Hummeln im Hintern und nahmen noch einen der diversen Hausberge unter die Füße. Die Zurückgebliebenen ließen sich in der Zwischenzeit vom Hüttenwirt die Geschichte von den Steinböcken sowie weitere Anekdoten erzählen. Zum Beispiel die der Berliner Wanderer, die bei vergleichbar gutem Wetter vor ein paar Jahren auf die Hütte kamen, und als am nächsten Morgen eine rd. 1 m hohe Neuschneeschicht die Hütte von der restlichen Welt trennte, weitere 3 Tage in der Hütte verbrachten. Für den einen oder anderen Berliner Arbeitgeber war das nicht unmittelbar nachvollziehbar, weil zur gleichen Zeit in Berlin einen Hitzewelle um die 35° tobte.

Der Tag verging, weitere Wanderer erreichten die Hütte und versammelten sich dann alle in den Speiseräumen zum Nachtmahl. Wie immer sehr lustig und nur durch temporäre Hektik bei der Getränkenachversorgung unterbrochen. Der Wirt wollte dann noch am gleichen Abend die Rechnung beglichen haben. Kein Problem, dann müssen wir halt nicht am anderen Morgen darauf warten.

Die GK war dann so gut wie aufgebraucht, der Wirt brachte 12 anständig gefüllte Obstbrände und einen Gruß seiner Frau: "Meine Frau hat sich eure Rechnung angesehen, ihr müsst unbedingt noch 3 Tage bleiben......"

Es schneite dann aber doch nicht.....

3. Tag: Tessin - Abstieg zum Lukmanierpass

Nach dem kräftigenden Frühstück wurden nochmals die Optionen für die heutige Wanderung durchgesprochen. GO Andreas schlug als Alternative neben der Talwanderung noch die Besteigung des Piz Blas vor, war sich aber über den Streckenverlauf nicht vollständig im Klaren. Auch hier konnte unser Hüttenwirt in seiner charmanten Art weiterhelfen. Es sei gar nicht so schwer. Nach ca. 15 min. gemeinsamen Weges in Richtung Tessin würde sich der Weg trennen

Hassan im Schnee

und dann müsste man hinauf steigen. Zwar sei der Weg nicht sonderlich gut beschildert aber eigentlich einfach zu finden. Man sollte sich an folgender Faustformel orientieren, "..wenn es schwierig wird, seid ihr falsch..".

So ging es los. Tatsächlich zeigte sich nach kurzer Zeit die Wegesgabelung, GO Andreas, Stefan, Thorsten und Wolfgang stiegen erneut in die Berge. Es wären wohl mehr gewesen, hätte die Bergwelt nicht in nahezu undurchdringlichem Wolken-Nebel-Gemisch gelegen. So entschieden sich neben dem starken Trio Lobo, Thomas und Ralf auch Hassan, Ernie, Olli und Tobi für den seichten Abstieg durch das Cadlimo-Tal.

Eine wunderschöne Wanderung belohnte uns für diese Entscheidung, die Sonne brach durch die Wolken, allerdings blieben die Berggipfel - und somit auch unsere Kameraden - weiter im Verschwommenen. Der Bach mäanderte durch das Tal, während wir von neugierigen Murmeltieren beobachtet wurden. Nach gut einer Stunde stoppten wir für eine kleine Brotzeit. Anschließend wurde der Weg hinab ins Tessin schwieriger, über ungezählte Felsbrocken musste man weiter absteigen. Frohen Mutes und immer wieder die neuen Bergschuhe preisend stapfte der Chronist sicheren Schrittes über die Felsen. Nach einer weiteren Stunde war das Ziel bereits vor unseren Augen. Ein letzter Stop, ein Schluck aus unseren Wasserflaschen und ein langer Rundblick hinab auf den Lai da Sontga Maria, gute 200 m unter uns. Lediglich hier noch hinunter, dann um den See herum und dann - zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nur zu erahnen - beim Hotel Hospezi S. Maria auf den Postbus um 14.07 h warten.

Ganz so einfach war es dann aber nicht. Der schmale Pfad war glitschig, man musste schon etwas aufpassen. Trotzdem passierte es. Der Chronist - wer sonst? - glitt mit dem rechten Fuß weg und knickte um. Nicht so schlimm, dank der festen, neuen Bergschuhe. Wäre da nicht der leider eingeklemmte linke Fuß gewesen, der die volle Wucht des Sturzes nach rechts abbekam. Schmerzverzerrt stellte sich der Chronist wieder auf die Beine, musste aber Belastungsschmerzen im linken Fuß feststellen. Die nächsten Schritte waren dann die schwersten, da bei Belastung der linke Fuß weiterhin schmerzte. Mithilfe der moralischen Unterstützung von Ernie und Thomas sowie der physischen meiner Wanderstöcke, gelang es, die restlichen ca. 150 Höhenmeter abzusteigen. Nach gefühlter Unendlichkeit am Stausee angekommen, fiel mir eine deutliche Last ab. Der Schotterweg rund um den Lai da S. Maria zum Hotel war nicht sonderlich beschwerlich.

Im Hotel nahmen wir Platz im Biergarten und verbrachten die Zeit mit Bier, Rösti, Warten auf unsere Gipfelstürmer sowie einer erfrischenden Dusche. Hierbei musste ich schon eine gewisse Instabilität meines linken Fusses feststellen, die durch längeres Ruhen - Warten auf Postbus, Fahrt nach Disentis, Umsteigen und Bahnfahrt über Chur nach Basel - eher schlimmer als besser wurde.

Wenngleich es keiner der Kameraden aussprach, zu diesem Zeitpunkt schwebte doch ein ‚stell' Dich nicht so an' durch den Äther.

Hassan im Schnee

Nach einer wildromantischen Bahnfahrt mit der völlig überhitzten Regionalbahn von Disentis nach Chur entlang, gelangten wir um wenige Minuten verspätet hinter der akribischen Zeittabelle unseres GO's in Chur an. Hier mussten wir auf den IC über Zürich nach Basel umsteigen. Der wartete zwar noch aber uns blieben gerade mal 2 Minuten zum Umsteigen. Dazu mussten wir auch noch auf einen anderen Bahnsteig, d.h. Treppe hinauf und am nächsten Bahnsteig wieder Treppe hinab. Die Kameraden stürmten los, die anderen Mitreisenden ebenfalls, ich hinkte mit starken Schmerzen langsam, gefühlt zuuu langsam hinterher. "Haltet den Zug auf" jammerte ich in Panik meine Kameraden voll. Aber es hat dann noch gereicht. Thorsten reichte dann ein Schmerzgel, was zwar keine große Linderung verschaffte, aber als Geste kaum zu überbieten war. Dann noch ein kühles Bier, die nächste Herausforderung sollte erst in Basel erfolgen. Umsteigen auf den Flughafenbus und dann einchecken bei Easy-Jet. Dafür war aber weitaus mehr Zeit als zum Umsteigen zwischen Postbus, Regio-Bahn und IC.

Basel: Den GO hatten wir bereits in Zürich entlassen, er hat die BWF mal wieder Klasse arrangiert. Selbst das obligatorische Gewitter am Ende der BWF konnte er unterwegs noch einrichten. In Basel stiegen wir dann aus. Im Gewühle humpelte ich in Richtung Ausgang. Da wir genügend Zeit hatten, nahmen wir noch einen Snack zu uns. Dazu reichte Doc McCoy (Lobo) eine hoch dosierte Schmerztablette (8oo mg), wischte Bedenken über Begleiterscheinungen mit der Bemerkung "entweder hat man Schmerzen oder man hat keine" beiseite. Wäre ich jetzt abgebrühter, hätte ich auf die 800 mg noch 500ml Feldschlösschen gegossen, aber die lindernde Wirkung stellte sich gut eine halbe Stunde später auch so ein. Ohne viel Aufhebens gelangten wir mit dem Zubringer zum Flughafen. Dort aber kamen wir in den Genuss von einer knappen ¾ Stunde Flugverspätung. Wenn man ohnehin einen späten Flug genommen hat, ist dies schon ärgerlich. Immerhin lautete unser Ziel Berlin-Schönefeld am A... der Welt. Gegenüber Tegel also auch bei späten Landungen noch geöffnet. Selbst Linienbusse fuhren dort noch ab und brachten uns sicher nach Berlin (hier: Rudow) ´rein und zu unseren vor wenigen Tagen abgestellten Autos. Nach einer weiteren Stunde, weit nach Mitternacht, erreichte ich dann heimische Gefilde im idyllischen Havelland.

Nachtrag

Der schwere Schmerzblocker von Lobo hielt bis in den Morgen. Das Schuhwerk der Wahl war für die nächsten zwei Wochen mein gutes altes ausgelatschtes Paar Treckingschuhe des Jahres 2006 ("grüne Sohlen"). Nach Untersuchung, Röntgen, MRT stand nach einer Woche die Diagnose: Kein Bruch, kein Bänderan- oder -abriss, kein Muskulaturschaden aber ein schwerer Knorpelschaden. 12 Wochen Pause für Jogging und Bergwandern.

Es sollte aber genügend Trainingszeit bleiben, sich der 2008er Drohung des GO ("3600m, aber kinderleicht...") zu stellen.

Im August gab es für den Chronisten nebst Gattin ein fröhliches Wiedersehen mit dem GO und des GO's Gattin - man traf sich zur sagenumwobenen Badenfahrt. Wir blieben ein Wochenende, erlebten durchzechte Nächte, ein - im wahrsten Sinne des Wortes - Höhenfeuerwerk (von einer nahe- aber höhergelegenen Burgruine aus abgefeuert), einen Umzug wie im Karneval (eher Rio als Mainz....) sowie Frondienste im Whisky-Keller von Nessie's Castle......

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Schweiz ist doch immer wieder eine Reise wert. In diesem Sinne bis zur BWF 2008...

...Berg heil

PS. Nach Auskunft von Air Berlin gab es am 03.12.2007 bereits keine Billigtickets mehr nach Zürich für das Wochenende 10. - 13. Juli 2008. Dies mussten auch Lobo und Ernie schmerzlich feststellen.

PPS. Dank der neuen Umweltpolitik von Ypps und Becks und dem baldigen Abschalten aller hessischen und pfälzischen AKW's, ist es dagegen fraglich, ob im Juli 2008 noch ICE's aus Mainz/Wiesbaden zur BWF fahren. Aber vielleicht kann Thorsten ja mit einem von der PDS gesponsorten Solarmobil vorfahren.......

Anmerkung von Thorsten, Do. 31.01.2008:

Nach heutigem Stand sind keine Abschaltungen, abgesehen von dem abgewählten Ministerpräsidenten Koch, vorgesehen.